Gebietssteckbriefe

Mehrfamilienhausgebiete im Talboden mit hoher Dichte

Bad Zurzach - Wissestei
Bild: Metron AG

Bad Zurzach Wissestei

Wohngebiet in Bad Zurzach
Bild: Metron AG

Bad Zurzach Salzstrasse

Bad Zurzach - Sodaquartier
Bild: Metron AG

Bad Zurzach Sodaquartier

Rekingen - Tannenweg
Bild: Metron AG

Rekingen Tannenweg

Generelle Merkmale

Ortsbauliche Struktur

Die Dichte bleibt meist unter den kantonalen Vorgaben, besonders im Wohnschwerpunkt Bad Zurzach. Die Bebauung besteht hauptsächlich aus Mehrfamilienhäusern mit drei bis vier Geschossen und einigen älteren, höheren Gebäuden. Neubauten sind grossflächig und homogen, oft mit gemeinschaftlichen Grünräumen. Die Parzellen sind entsprechend grösser und teilweise abparzelliert. Die Gebäude aus den 1960er Jahren sind strassenorientiert mit großzügigen Grünflächen, während neue Überbauungen verkehrsberuhigte Innenräume bieten. Kulturelle Werte sind begrenzt, mit wenigen inventarisierten Objekten.

  • Dichte und Ausnutzung
    ca. 90-140 E/ha, Bad Zurzach Sodaquartier / Rekingen Tannenweg deutlich unternutzt.Generell tiefere Dichtewerte als vom kantonalen Richtplan gefordert, speziell im Bereich des Wohnschwerpunkts Bad Zurzach. 
  • Gebäudestruktur/-typen
    Mehrfamilienhäuser, in der Regel drei bis vier Vollgeschosse, teilweise mit zusätzlichem Attikageschoss. Vereinzelt höhere Gebäude älteren Baujahrs (z.B. Bad Zurzach Salzstrasse). Ausnahmen vorhanden, z.B. Bad Zurzach Mandschureiweg (EFH, Bauinvetar / ISOS). 
  • Körnigkeit und Homogenität
    Grossflächige Punkthäuser neueren Baujahrs, teilweise ältere Zeilenbauten. Neu bebaute Gebiete (Bad Zurzach Wissestei). 
  • Gebäudealter
    Hauptsächlich 1960er Jahre, Bad Zurzach Wissestei aktuell in Bebauung. 
  • Parzellenstruktur
    Der Bebauung entsprechend grösserflächige Parzellen, oft einzelne Gebäude innerhalb Überbauungen abparzelliert. Areale gesamthaft kleinflächig, Ausnahme Bad Zurzach Rain/Wissesestei. 
  • Gebäudeausrichtung/-erschliessung
    60er-Jahre-Bauten auf Strassen ausgerichtet, oft mit grosszügigen rückwärtigen Grünräumen. Neue Überbauungen mit gemeinschaftlichen, verkehrsbefreiten Grün- und Erschliessungsräumen im Arealinnern. 
  • Kultureller Wert der Bebauung
    Bad Zurzach Mandschureiweg ISOS A. Bad Zurzach Sodaquartier: Objekte im Kurzinventar. Weiter keine herausragenden Einzelobjekte.

Freiraum/Landschaft

Die flache Topografie bietet weite Blicke über die Rheinebene. Tiefgaragen erhöhen den Versiegelungsgrad, begrünte Spiel- und Aufenthaltsflächen bestehen, aber große Bäume sind schwer zu pflanzen. Interne Erholungsräume variieren in ihrer Qualität.

  • Topografie, Blickbeziehungen, Aussicht
    Weitgehend ebene Topografie, Bad Zurzach Wissestei mit Siedlungsrandlage und Aussicht über Rheinebene. Durch meist offene Bauweise Durchblicke in die Weite möglich. 
  • Versiegelungsgrad
    Grossflächige Unterbauung durch Tiefgaragen, Oberflächlich wenige Abstellplätze, grossflächige, teilweise begrünte Spiel- und Aufenthaltsanlagen. 
  • Begrünungsgrad
    Grünes Erscheinungsbild der Überbauungen, jedoch hoher Versiegelungsgrad der Spiel- und Aufenthaltsanlagen, Unterbauung verhindert Pflanzung grosser Bäume.
  • Freiraumstruktur, Angebote
    Arealinterne Spiel- und Erholungsräume vorhanden, unterschied-
    liche Qualität.

Erschliessung/Verkehrsnetz

Die Gebäude sind über Tiefgaragen und Sammelstrassen angebunden, mit internen, autofreien Wegen und Freiräumen. ÖV ist meist schwach, ausser im Zentrum von Bad Zurzach. Parkplätze befinden sich überwiegend in gemeinschaftlichen Tiefgaragen, mit einigen oberirdischen Besucherplätzen. Das Fuss- und Radwegenetz ist durchlässig und verkehrsberuhigt.

  • Anbindung an Hauptverkehrsachsen
    Tiefgaragen mit Anschluss an Sammelstrassen, Adressierung der Bauten auf internes Wegnetz/Freiräume. 
  • ÖV-Erschliessung
    Mehrheitlich Erschliessungsklassen D+E, einzig Zentrumslage in Bad Zurzach kleinräumig Erschliessungsklasse C. 
  • Parkierung
    Gemeinschaftliche Tiefgaragen, oberirdisch Besucherparkplätze. Ausnahmen im Sodaquartier und am Mandschureiweg. 
  • Wegnetz Fuss-/Veloverkehr
    Interne Erschliessung oft frei von motorisiertem Verkehr, Areale generell gut durchlässig.

Nutzung/Versorgung

Überwiegend Wohnnutzung mit wenig Infrastruktur und meist guter Anbindung an Ortskerne; Ausnahme: Sodaquartier und Rietheim Zuberbühlerstrasse.

  • Fast ausschliesslich Wohnnutzung
  • Wenig Versorgungsinfrastruktur, jedoch gene-
    rell gute Anbindung an Ortskerne (Ausnahme Bad
    Zurzach Sodaquartier, Rietheim Zuberbühlerstrasse).
Bad Zurzach Mandschureiweg: Gemäss ISOS-National eine Baugruppe mit Erhaltungsziel A.
Bild: Metron AG

Bad Zurzach Mandschureiweg: Gemäss ISOS-National eine Baugruppe mit Erhaltungsziel A.

Bad Zurzach Salzstrasse: Unterschiedliche Geschossigkeiten im Gebiet um die Salzstrasse, Thematik Bestandserhalt.
Bild: Metron AG

Bad Zurzach Salzstrasse: Unterschiedliche Geschossigkeiten im Gebiet um die Salzstrasse, Thematik Bestandserhalt.

Potenziale und Defizite

Gut durchgrünte, durchlässige Areale mit ausreichendem Freiraumangebot, hochwertiger Wohnlage nahe dem Rhein und zentrumsnahen Lagen in Bad Zurzach. Verdichtete Bauweise, junge Bauten und gute Anbindung an Grünräume. Jedoch teilweise unzureichende ÖV-Anbindung, wenig anpassbare Spiel- und Aufenthaltsflächen sowie fehlende Versorgungsangebote innerhalb der Areale bei homogener Wohnnutzung.

Potenziale

  • Gut durchgrünte Areale mit eigener Freiraumversorgung und gut nutzbaren gemeinschaftlichen Aussenräumen. 
  • Quantitativ gutes Freiraumangebot mit Aufenthalts- und Spielflächen. 
  • Gute Durchlässigkeit für Fuss-/Veloverkehr, generell gut zugängliche Areale. 
  • Hochwertige bis privilegierte Wohnlagen (Bad Zurzach Wissenstein) nahe dem Rhein und mit guter Anbindung an die umliegenden Grünräume
  • Zentrumsnahe Lagen mit guter Anbindung an Versorgungseinrichtungen (Bad Zurzach). 
  • Verdichtete Bauweise mit guter Bodennutzung. 
  • Generell junge Bebauungen, speziell Bad Zurzach Wissenstei.

Defizite

  • Anbindung an öffentlichen Verkehr angesichts der Nutzungsdichte teilweise unbefriedigend. 
  • Aufenthalts- und Spielplätze bieten wenig Aneignungsmöglichkeiten für die Bewohnerschaft. 
  • Fehlende ergänzende Angebote bzw. Versorgungseinrichtungen innerhalb der Areale, sehr homogene Wohnnutzung.

Handlungsansätze

Die dichte Bebauung soll mit hoher Siedlungsqualität fortgeführt und bestehende Altbauten sinnvoll integriert werden, besonders im Wohnschwerpunkt. Ein geringer Versiegelungsgrad und Grünflächen sollen Baumstandorte sichern, und Freiräume sollen der Bewohnerschaft nutzbar sein. Quartierstraßen sind zu begrünen und verkehrsberuhigt zu gestalten, während Hindernisse für Nahversorgungsangebote abgebaut werden.

Ortsbauliche Struktur

  • Weiterführung der dichten Bebauung mit Fokus auf eine hohe Siedlungsqualität. 
  • Umgang mit altrechtlichen Bebauungen klären, um deren Erhalt und Weiterentwicklung zu ermöglichen (Bad Zurzach Salzstrasse). 
  • Gute Ausnutzung innerhalb des Wohnschwerpunkts sichern.

Freiraum / Landschaft

  • Tiefen Versiegelungsgrad und hohen Grünflächenanteil sichern. 
  • Mindestanteile nicht unterbauter Flächen zur Sicherung von Baumpflanzungen prüfen. 
  • Freiräume mit Aneignungsmöglichkeiten für die Bewohnerschaft sichern

Erschliessung/Verkehrsnetz

  • Weiterentwicklung und Aufwertung der Quartierstrassen mit zusätzlicher Begrünung. 
  • Verkehrsberuhigungsmassnahmen umsetzen, Temporegime prüfen

Nutzung

  • Allfällige Hindernisse für ergänzende Nutzungen im Sinne der Nahversorgung abbauen (z.B. Bäckerei, Quartierbeiz, etc.).

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