Gebietssteckbriefe
Gemischte Zentrumsgebiete
Bad Zurzach Occostrasse
Rekingen Unterberg
Bad Zurzach Triumph
Rümikon-Mellikon Altes Bahnhofgebiet
Generelle Merkmale
Ortsbauliche Struktur
Die Einwohnerdichte entspricht grösstenteils den kantonalen Vorgaben, mit einigen schwach genutzten Bereichen. Die Bebauung ist heterogen, aus Mehr- und Einfamilienhäusern sowie Gewerbebauten, oft drei bis vier Geschosse hoch. Die Gebäudeausrichtung folgt Erschliessungsstrassen und teils Innenbereichen bei Wohnarealen. Unterschiedliche Bauperioden prägen das Bild, und zentrumsnahe Lagen weisen viele ISOS-Einträge auf, meist ohne Substanzerhaltungsziele.
Details
- Dichte, Ausnutzung
Unterschiedliche Einwohnerdichten, generell gute Ausnutzung hinsichtlich der Vorgaben im kantonalen Richtplan. Gebiet Rekingen Im Weiher und Rümikon Unterflüe schlecht ausgenutzt. - Gebäudestruktur/-typen
Heterogenes Bild aus Mehrfamilienhäusern und Einfamilienhäusern, zudem grösserflächige Gewerbebauten bzw. gewerblich genutzte Erdgeschosse. - Körnigkeit und Homogenität
Heterogenes Bild aus Gebäuden mit grossen Fussabdrücken, in der Regel drei bis vier Vollgeschosse, reine Wohnnutzung oder Mischnutzung mit Gewerbe im EG. Vereinzelt Punkthäuser mit EFH-Erscheinung (z.B. Bad Zurzach Triuphweg), in Rekingen häufig. - Gebäudealter
Gebäude unterschiedlicher Bauperioden, kein einheitliches Bild. - Parzellenstruktur
Der Bebauung entsprechende Parzellierung (gross- und kleinflächig). - Gebäudeausrichtung/-erschliessung
Ausrichtung auf Erschliessungsstrassen, oft mit Anlieferungs-, Parkierungs- oder Umschlagsflächen. Areale mit reiner Wohnnutzung (MFH) mit Ausrichtung auf das Arealinnere. - Kultureller Wert der Bebauung
Durch zentrumsnahe Lage zahlreiche ISOS-Einträge, es handelt sich oft um empfindliche Teile des Ortsbilds ohne Erhaltensziele bezüglich Substanz.
Freiraum/Landschaft
Die überwiegend ebene Topografie bietet wenig weite Ausblicke. Gewerbegebiete weisen grosse versiegelte Anlieferungs- und Parkflächen auf, während zentrumsnahe Lagen wenig Grün haben. Wohngebiete bieten interne Spiel- und Erholungsräume oder private Grünflächen, jedoch kaum öffentliche Treffpunkte.
Details
- Topografie, Blickbeziehungen, Aussicht
Weitgehend ebene Topografie mit Lage im Siedlungskörper ohne weite Blickbeziehungen. In Rekingen teilweise Lage am Siedlungsrand mit Aussicht über Rheinebene. Bahnhsofgebiet Kaiserstuhl umgeben von Landwirtschaftsland. - Versiegelungsgrad
Teilweise grosse Anlieferungs-, Parkierungs- oder Umschlagsflächen im Bereich von gewerblichen Nutzungen. Im Bereich von Wohnnutzungen analog Mehrfamilien- oder Einfamilienhausgebieten. - Begrünungsgrad
Im Bereich von gewerblichen Nutzungen und an zentrumsnahen Lagen eher gering, grosse Parkierungsflächen ohne Baumpflanzungen (z.B. Bad Zurzach Triumph / Denner, Kaiserstuhl Kreuz). - Freiraumstruktur, Angebote
Im Bereich von MFH Arealinterne Spiel- und Erholungsräume vorhanden, im Bereich von EFH private Grünräume, kaum öffentliche Einrichtungen / Treffpunkte vorhanden.
Erschliessung/Verkehrsnetz
Die zentrumsnahen Gebiete sind gut ans Verkehrsnetz angebunden, oft jedoch lärmexponiert. ÖV-Anschluss ist meist gut, mit Ausnahme von Rekingen. Parkflächen sind überwiegend oberirdisch, selten in Tiefgaragen. Das Fuss- und Radwegenetz ist engmaschig, jedoch teils durch grosse, undurchlässige Areale unterbrochen.
Details
- Anbindung an Hauptverkehrsachsen
Zentrumsnahe Lagen mit direktem Anschluss an übergeordnetes Verkehrsnetz. - Lärmthematik
Oft verkehrsexponierte Lagen (Bad Zurzach) - ÖV-Erschliessung
Generell zentrums- und bahnhofsnahe Lagen. Ausnahme Rekingen mit Klasse E1. - Parkierung
Oberirdische Parkierungsflächen, wenige Tiefgaragen. Je nach Nutzung gemeinschaftlich oder privat. - Wegnetz Fuss-/Veloverkehr
Engmaschige und durchlässige Gebiete. Teilweise grösserflächige Areale ohne Durchlässigkeit (Bad Zurzach Triumph, Migros.)
Nutzung/Versorgung
Es gibt Mischnutzungen sowie reine Wohnareale und wichtige Versorgungseinrichtungen wie Einkaufsmöglichkeiten, Post, Banken und Dienstleistungen.
Details
- Mischnutzung, teilweise mit Arealen reiner Wohn-
nutzung im Sinne von EFH (Bad Zurzach Weltiweg)
oder MFH (Bad Zurzach Ackerstrasse). - Wichtige Versorgungseinrichtungen (Einkauf, Post, Bank, Dienstleistungen, etc.).
Bad Zurzach Mischgebiet Triumph: Heterogenes Gebiet mit teilweise reinen Wohnnutzungen
Bad Zurzach Mischgebiet Baslerstrasse: Unterschiedlicher Umgang mit Strassenraum / EG-Nutzungen.
Potenziale und Defizite
Zentrumsnahe Lagen mit guter Anbindung und Versorgungseinrichtungen; dienen als Übergangsbereiche zwischen Zentrum und Wohngebieten. Jedoch heterogene Strukturen mit teils reinen Wohnnutzungen, unzureichender ÖV-Anschluss, grossflächige unbepflanzte Parkflächen, niedrige Ausnutzung ausserhalb Bad Zurzach und teils schlechter Gebäudezustand.
Details
Potenziale
- Zentrumsnahe Lagen mit guter Anbindung an Hauptverkehrsachsen.
- Ergänzung der Kerngebiete mit wichtigen Versorgungseinrichtungen.
- Funktion als Übergang zwischen Zentrum und Wohngebieten.
Defizite
- Sehr heterogene Gebiete, auch mit reinen Wohnnutzungen.
- Anbindung an öffentlichen Verkehr teilweise unbefriedigend (Rekingen/Rümikon).
- Grossflächige oberirdische Parkierungsflächen, oft ohne Begrünung.
- Teilweise tiefe Ausnutzung, insbesondere ausserhalb Bad Zurzach.
- Schlechter Zustand der Gebäude, unattraktive Erscheinung (Rümikon Unterflüe).
Handlungsansätze
Die ortsbauliche Struktur soll durch repräsentative und identitätsstiftende Bauten gestärkt werden, insbesondere an Hauptverkehrsadern. Zentrumsnahe Gebiete sollen qualitativ verdichtet werden, und grossflächige Versiegelungen sollen aus Klimasicht minimiert werden. Quartierstrassen und Strassenräume sind durch Begrünung und öffentliche Angebote aufzuwerten. Ein gemischter Nutzungscharakter zentrumsnaher Zonen wird angestrebt, teils mit Mindestgewerbeanteil und verpflichtenden, strassenseitigen Erdgeschossnutzungen zur Förderung des Dorflebens.
Details
Ortsbauliche Struktur
- Umgang mit Lage an Hauptverkehrsadern: Anforderungen an Repräsentativität, Adressbildung, Identität, Lärmthematiken.
- Identitätsstiftende Bauten erhalten bzw. Areale identitätsstiftend weiterentwickeln (z.B. Bad Zurzach Triumph / Ocostrasse).
- Qualitätsvolle Verdichtung zentrumsnaher Gebiete anstreben.
Freiraum / Landschaft
- Vorgaben zum Umgang mit grossflächigen Versiegelungen, aus Sicht Klimaanpassung und Ortsbild.
- Zusätzliche öffentliche Angebote für Aufenthalt sichern
Erschliessung/Verkehrsnetz
- Weiterentwicklung und Aufwertung der Quartierstrassen mit zusätzlicher Begrünung.
- Abbau oberirdischer Parkierungsflächen begünstigen, alternativ Begrünung durch Baumpflanzungen.
- Weiterentwicklung und Aufwertung der Strassenräume zu attraktiven Freiräumen.
- Vorzonen der öffentlichen Erdgeschossnutzungen gestalten.
Nutzung
- Erhalt gemischt genutzter, zentrumsnaher Zonen.
- Prüfen eines Mindestgewerbeanteils zur Verhinderung reiner Wohnüberbauungen.
- Wo möglich Schaffung von (öffentlichen) Erdgeschossnutzungen vorschreiben und zum Strassenraum orientieren.
- Weiternutzung öffentlicher Gebäude mit Ziel Bewahrung und Förderung des Dorflebens prüfen.
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