Gebietssteckbriefe
Gewerbe- und Industriegebiete
Generelle Merkmale
Ortsbauliche Struktur
Es bestehen grosszügige Ausnutzungsreserven, insbesondere ungenutzte Flächen und stark unternutzte, teils baufällige Gebäude. Die Bebauung umfasst grossflächige Industrie- und Gewerbebauten, meist auf grossen Parzellen und mit eigener Erschliessung. Das Sodaquartier und Bahnhofsgebäude Mellikon-Rümikon haben kulturhistorischen Wert, sonst kaum Einträge im Bauinventar.
Details
- Dichte, Ausnutzung
Grosszügige Ausnutzungsreserven vorhanden. Rietheim Hinterhaag komplett ungenutzt. Rümikon Unterflüe stark unternutzt, baufälliger Gebäudebestand. - Gebäudestruktur/-typen
Grossflächige Industrie- und Gewerbebauten. Teilweise zonenfremde Gebäude (EFH bei Rekingen-Mellikon Ostzelg). - Körnigkeit und Homogenität
Gebäude von feiner bis grober Körnigkeit, heterogene Erscheinung. - Gebäudealter
Heterogenes Bild. - Parzellenstruktur
Generell sehr grossflächige Parzellierung. - Gebäudeausrichtung/-erschliessung
Geschlossene Gewerbe- und Industrieareale mit eigener Erschliessung auf das übergeordnete Verkehrsnetz. - Kultureller Wert der Bebauung
Sodaquartier mit Zeitzeugen aus der Industrialisierung (z.B. Bürogebäude Solvay), Bahnhofsgebäude Mellikon-Rümikon. Ansonsten kaum Einträge im Bauinventar oder den ISOS-Aufnahmen.
Freiraum/Landschaft
Die Industrie- und Gewerbeareale sind flach und grossflächig, mit teils monumentalen, sichtbaren Bauten. Der Versiegelungsgrad ist hoch, insbesondere durch Rangier- und Abstellflächen, teils auch auf Kiesflächen. Gewerbegebiete sind stärker begrünt als Industrieflächen, jedoch mit wenigen Bäumen. Es gibt kaum gestaltete Aufenthaltsbereiche, aber kurze Wege zu umliegenden Naturräumen.
Details
- Topografie, Blickbeziehungen, Aussicht
Ebene grossflächige Industrie- und Gewerbeareale. Industrieareale teilweise mit monumentalen und weithin sichtbaren Bauten (Rekingen-Mellikon Ostzelg, Bad Zurzach Industriepark). - Versiegelungsgrad
Grosser Anteil grossflächig versiegelte Rangier- und Abstellflächen für ansässige Industrie- und Gewerbenutzungen. Teilweise unversiegelte Abstellflächen (Kies). - Begrünungsgrad
Gewerbegebiete generell stärker begrünt als Industriegebiete. Kaum Baumpflanzungen im Bereich von Parkierunsanlagen. Viele Grünflächen (Restflächen) . - Freiraumstruktur, Angebote
Keine grösseren gestalteten Aufenthaltsbereiche im Aussenraum, jedoch kurze Wege in umgebende Naturräume.
Erschliessung/Verkehrsnetz
Die Areale sind gut an die Hauptverkehrsachsen angebunden, jedoch kaum durch den ÖV erschlossen (ausser Mellikon-Rümikon alter Bahnhof). Es gibt grosse oberirdische Parkflächen, aber keine Durchlässigkeit für Fuss- oder Radverkehr.
Details
- Anbindung an Hauptverkehrsachsen
Lage der Gebiete direkt an der Umfahrung, respektive mit kürzester Anbindung. Keine probelmatischen Erschliessungswege. - ÖV-Erschliessung
Keine bis schlechte ÖV-Anbindung. Ausnahme Mellikon-Rümikon alter Bahnhof. - Parkierung
Grössere Parkierungsflächen oberirdisch. - Wegnetz Fuss-/Veloverkehr
Keine Durchlässigkeit für Fuss-/Veloverkehr, jedoch auch keine störende Trennwirkung durch Lage längs zum Tal.
Nutzung/Versorgung
Die Gebiete sind regional bedeutend für Industrie und Logistik. Ostzelg und Industriepark Zurzach konzentrieren sich auf Logistik, Zurzach West auf die Mineralquelle, Zurzach Ost auf Automobilbetriebe; andere Gewerbegebiete sind vielfältig genutzt.
Details
- Gewerbliche / industrielle Nutzung, ESP von regionaler Bedeutung für Industriegebiete PVN/GFN (produzierende und verarbeitende Nutzungen/Nutzungen mit hohem Güterverkehr und Flächenbedarf).
- Industriegebiete Ostzelg und Industriepark Zurzach mit grossflächigen Logistikbetrieben.
- Gewerbegebiet Zurzach West hauptsächlich durch Mineralquelle Zurzach genutzt, Ost hauptsächlich Automobil-Cluster. Weitere Gewerbegebiete mit verschiedenen Nutzungen belegt.
Potenziale und Defizite
Ausbau zum bedeutenden regionalen Logistik- und Transportcluster, Sicherung und Erweiterung regionaler Arbeitsplätze. Jedoch teilweise veraltete Gebäude, ungenutzte Flächenreserven und sehr schlechte ÖV-Anbindung.
Details
Potenziale
- Ausbau des Entwicklungsschwerpunkts von regionaler Bedeutung für PVN/GFN.
- Bildung eines gewichtigen regionalen Logistik- und Transportclusters.
- Erhalt und Ausbau der Arbeitsplätze in der Region.
Defizite
- Teilweise Gebäudebestand in schlechtem Zustand.
- Teilweise schlechte Ausnutzung der Flächenreserven bzw. komplett freie Gewerbegebiete (Rietheim Hinterhaag).
- Sehr schlechte Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Handlungsansätze
Die vorhandenen Flächenreserven sollen optimal genutzt und ggf. eine Mindestanzahl an Vollgeschossen für Neubauten eingeführt werden. Bei Neubauten sind angemessene Aussenbereiche zu berücksichtigen, und grossflächige Parkierungsanlagen sollten begrünt werden. Die Nutzung der Industrieareale soll den kantonalen ESP-Vorgaben entsprechen, und ungenutzte Gewerbeflächen sind besser auszunutzen oder zu reduzieren.
Details
Ortsbauliche Struktur
- Gute Ausnutzung der vorhandenen Flächenreserven sichern.
- Einführung Mindestanzahl Vollgeschosse im Rahmen von Neubauten prüfen.
Freiraum / Landschaft
- Bei Neubauten auf angemessene Aufenthaltsbereiche im Freien achten.
Erschliessung/Verkehrsnetz
- Begrünung grossflächiger Parkierungsanlagen anstreben.
Nutzung
- Nutzung der Industrieareale gemäss Vorgaben ESP des kantonalen Richtplans.
- Bessere Ausnutzung der Gewerbeareale, allenfalls Reduktion der unternutzten oder nicht genutzten Gebiete.
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