Gebietssteckbriefe
Einfamilienhausgebiete «Landleben» mit geringer Dichte
Generelle Merkmale
Ortsbauliche Struktur
Die Bebauung besteht überwiegend aus freistehenden Einfamilienhäusern mit geringer Dichte, niedriger als kantonal gefordert, und kleinteiligen Parzellen. Seit 1961 wurden viele Gebäude errichtet, oft hangparallel ausgerichtet. Die Quartiere sind an ihre Umgebung angepasst, ohne besondere Einzelobjekte.
Details
- Dichte und Ausnutzung ca. 20-40 E/ha, einzelne dichter oder weniger dicht bebaute Gebiete. Generell tiefere Dichtewerte als vom kantonalen Richtplan gefordert. An verschiedenen Orten periphere Bauzonenreserven.
- Gebäudestruktur/-typen Freistehende Einfamilienhäuser, in der Regel mit ein bis zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss. Vereinzelt Sonderformen, z.B. Doppel-/Reihenhäuser, kleine Mehrfamilienhäuser. Grossmehrheitlich Steildächer, vereinzelt Flachdächer.
- Körnigkeit und Homogenität Kleinflächige Punkthäuser mit individuellen Ausprägungen.
- Gebäudealter Viele vergleichsweise neue Bauten seit 1961, grosser Bestand seit 1981.
- Parzellenstruktur Kleinteilige Parzellenstruktur, grösserflächig als im Talboden (rund 700 m2).
- Gebäudeausrichtung/-erschliessung Orientiert auf Quartier- bzw. Erschliessungsstrasse. Giebelrichtung meist hangparallel.
- Kultureller Wert der Bebauung Diverse Quartiere wurden in Umgebungsrichtungen gemäss der jeweiligen ISOS-Ortsbildaufnahmen erstellt, kaum herausragende Werte durch Einzelobjekte.
Freiraum/Landschaft
Die Topografie variiert von leicht geneigt bis steil, teils mit attraktiver Aussicht. Der Versiegelungsgrad ist gering und meist auf Zufahrten und Parkplätze begrenzt. Die Quartiere sind stark begrünt, oft mit fliessenden Übergängen zur Landschaft. Freiräume umfassen Schulspielplätze, Dorfplätze und kleinere kulturelle Angebote wie Hofläden.
Details
- Topografie, Blickbeziehungen, Aussicht
Weitgehend flach geneigte bis steile Topografie (18-50%, Wislikofen Gerstächer >50%), teilweise mit attraktiver Aussicht. - Versiegelungsgrad
Tiefer Versiegelungsgrad, meist beschränkt auf Grundstückszufahrt in Kombination mit Abstellplätzen für Autos. - Begrünungsgrad
Stark durchgrünte Quartiere, hauptsächlich privates Grün. Siedlungsränder oft als sanfte Übergänge von Gartenanlagen in die Landschaft ausgestaltet. - Freiraumstruktur und Angebote
Spielplätze im Kontext der Schulanlagen vorhanden. Verschieden stark ausgeprägte Dorfplatzsituationen, in Kombination mit Hofläden oder kleineren kulturellen Einrichtungen.
Erschliessung/Verkehrsnetz
Die Quartiere sind über schmale Strassen angebunden, ohne Richtungstrennung. Die ÖV-Anbindung ist in Baldingen und Böbikon schlecht, in Wislikofen und Mellstorf mässig. Parkmöglichkeiten bestehen individuell, teils im Freien oder in Garagen. Das engmaschige Wegnetz für Fuss- und Radverkehr ist durchlässig und verkehrsarm.
Details
- Anbindung an Hauptverkehrsachsen
Erschliessung der Quartiere durch schmale siedlungsorientierte Quartierstrassen ohne Richtungstrennung. - ÖV-Erschliessung
Baldingen und Böbikon mit schlechter ÖV-Anbindung (E/F), Wislikofen und
Mellstorf mässig (D) - Parkierung
Individuelle Parkierung, Abstellplätze im Freien oder in Garagen. - Wegnetz Fuss-/Veloverkehr
Engmaschig und durchlässig, wenig Verkehr auf den Erschliessungsstrassen.
Nutzung/Versorgung
Die Quartiere sind fast ausschliesslich Wohngebiete, ohne wesentliche Versorgungsinfrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten, Post oder Banken. In den Dorfzonen und umliegenden Landwirtschaftsgebieten gibt es jedoch einige Hofläden.
Details
- Fast ausschliesslich Wohnnutzung.
- Praktisch keine Versorgungsinfrastruktur vorhanden (insb. Einkaufsmöglichkeiten, Post, Bank).
- Verschiedene landwirtschaftliche Angebote (Hofläden) in den Dorfzonen bzw. im umliegenden Landwirtschaftsgebiet.
Potenziale und Defizite
Hoher Grünflächenanteil, ruhige ländliche Wohnlagen ohne Durchgangsverkehr, enge Verknüpfung von Wohnen und privatem Freiraum, eingebettet in die Kultur- und Naturlandschaft. Jedoch schlechte ÖV-Anbindung, fehlende Gemeinschaftsflächen und soziale Treffpunkte, keine Einkaufsmöglichkeiten (ausser Hofläden), leerstehende Gastronomiegebäude, niedrige bauliche Dichte unter den kantonalen Zielwerten und periphere Baulandreserven.
Details
Potenziale
- Starke Durchgrünung mit hohem Grünflächenanteil.
- Ruhige Wohnlagen, meist ohne Durchgangsverkehr, dörflich-ländliche Adressen.
- Enge Verknüpfung von Wohnen und (privatem) Freiraum, bodengebundenes Wohnen.
- Einbettung in die umgebende Kultur- und Naturlandschaft.
Defizite
- Schlechte Anbindung an öffentlichen Verkehr.
- Fehlende gemeinschaftliche Aufenthalts- und Spielplätze bzw. soziale Treffpunkte.
- Fehlende Versorgungseinrichtungen, viele leerstehende Gastronomiebauten.
- Generell keine Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, allerdings verschiedene Hofläden vorhanden.
- Geringe bauliche Dichte, oft unter den Zielwerten gemäss kantonalem Richtplan.
- Verschiedene periphere Baulandreserven.
Handlungsansätze
Die dörfliche, kleinteilige Bebauung mit starkem Grünanteil soll erhalten und qualitativ weiterentwickelt werden, unter Berücksichtigung potenzieller Baulandreserven. Niedrige Versiegelung und begrünte Quartierstrassen fördern die Dorfkultur, ebenso wie nutzbare Freiflächen und aufgewertete Quartierstrassen als Begegnungsorte. Attraktive Wohnlagen und die Nutzung öffentlicher Gebäude sollen das Dorfleben unterstützen.
Details
Ortsbauliche Struktur
- Erhalt der kleinkörnigen Bebauung mit starker Durchgrünung.
- Erhalt des Charakters der Dörfer.
- Hauptsächlich qualitative Siedlungsentwicklung anstreben.
- Umgang mit Baulandreserven prüfen.
Freiraum / Landschaft
- Tiefen Versiegelungsgrad und hohe Grünflächenanteile sichern.
- Begrünten Charakter der Quartierstrassenräume sichern und fördern (Vorgartenthematik).
- Gute Siedlungsrandgestaltung erhalten und sichern.
- Erhalt/Erstellung nutzbarer Freiflächen mit Ziel Bewahrung und Förderung des Dorflebens prüfen.
Erschliessung/Verkehrsnetz
- Weiterentwicklung und ev. punktuelle Aufwertung der Quartierstrassen zu Begegnungsorten (Dorfplätze).
Nutzung
- Attraktive Wohnlagen erhalten.
- Weiternutzung öffentlicher Gebäude mit Ziel Bewahrung und Förderung des Dorflebens prüfen.
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