Der Regierungsrat hat im Juli 2021 mit dem Klimakompass den ersten Teil der kantonalen Klimastrategie verabschiedet. Der Klimawandel ist ein Querschnittthema mit direkten räumlichen Auswirkungen, die nahezu sämtliche Sachbereiche des kantonalen Richtplans betreffen. Der Richtplan wurde im Bereich H «Hauptausrichtungen und Strategien» um ein neues Kapitel «H7 Klima» ergänzt. Das Hauptziel des neuen Strategiekapitels ist die Umsetzung der raumrelevanten Aspekte der kantonalen Klimastrategie auf Stufe Richtplan.
Der Klimawandel ist ein Querschnittthema mit direkten räumlichen Auswirkungen. Gefordert sind eine vernetzte Herangehensweise und themenübergreifende Koordination. Um das Ziel Netto-Null bis 2050 erreichen zu können, gilt es, klimaverträgliche und energieeffiziente Siedlungsstrukturen und Gebäude, Verkehrsinfrastrukturen und Mobilitätsformen sowie eine nachhaltige Wirtschaft und klimaschonende Landwirtschaft zu ermöglichen.
Ab 2050 sollen nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden, als natürliche und technische Senken aufnehmen können. Die Produktion von erneuerbaren Energien ist weiter auszubauen und zu optimieren. Synergien zwischen den verschiedenen Themenbereichen sind wo immer möglich zu nutzen. Die Zunahme der Mobilität, der steigende Raumbedarf für Siedlung und Verkehr sowie die intensive Bodennutzung sind raumrelevante Herausforderungen, welche die Problematik des Klimawandels verstärken. Zur räumlichen Abstimmung von Vorhaben gehört daher auch die Berücksichtigung des Klimaaspekts.
Die Auswirkungen des Klimawandels wie die Zunahme von Hitze- und Trockenperioden sowie von Starkniederschlägen werden zu wiederkehrenden Herausforderungen. Im Siedlungsgebiet sind gleichzeitig mit der hochwertigen Entwicklung nach innen angenehme klimatische Bedingungen zu schaffen, Versiegelungen zu minimieren und ein innovatives Wassermanagement zu entwickeln. Es gilt, Hitzeinseleffekte zu vermindern, Grün- und Freiflächen zu sichern und den Kaltluftaustauschprozess zu gewährleisten. Häufigere und stärkere Extremereignisse, insbesondere Hochwasser, erfordern eine neue Beurteilung der Gefährdung von Menschen und Infrastrukturen und entsprechende Massnahmen. Die Veränderung der natürlichen Standortbedingungen erfordert Anpassungsmassnahmen in der Land- und Waldwirtschaft und eine Sicherung der ökologischen Infrastruktur. Dabei gilt es auch, die sich durch den Klimawandel ergebenden Chancen zu nutzen.