Liegenschaftenstrategie

Die Liegenschaftsstrategie umfasst sämtliche Grundstücke und Gebäude im Eigentum der Gemeinde – sei es Verwaltungsvermögen, Finanzvermögen oder Flächen mit Baurechten. Der Fokus liegt auf der optimalen Nutzung öffentlicher Flächen und der Sicherstellung eines bedarfsgerechten Raum- und Infrastrukturangebots – insbesondere in Bereichen wie Schule, Verwaltung, Freizeit und Wohnen.

Bild: Marco Breyer, vericon.ch

Liegenschaftenstrategie bis 2040

Die Gemeinde Zurzach hat eine umfassende Liegenschaftsstrategie verabschiedet, die als langfristiges Planungs- und Steuerungsinstrument für den Umgang mit ihrem umfangreichen Immobilien- und Grundstücksportfolio dient. Die Strategie verfolgt das Ziel, die gemeindeeigenen Liegenschaften – darunter Verwaltungsgebäude, Schulhäuser, soziale und kulturelle Einrichtungen sowie unbebaute Flächen – gezielt, effizient und nachhaltig zu bewirtschaften.

Versicherungswert
bebaute Liegenschaften
CHF 187’050’000

Bebaute Liegenschaften
130 Gebäude

Unbebaute Liegenschaften
100 relevante Parzellen

Wald
840.82 ha

Landwirtschaft
83.86 ha

Baugebiet bebaut
35.57 ha

Baugebiet unbebaut
18.68 ha

Übrige Zonen
(Schutz-, Spezial-, Grünzonen)
28.39 ha

Grundlage für nachhaltige Entwicklung

Angesichts der steigenden Anforderungen – etwa durch die Schulraumplanung oder den Sanierungsbedarf bei bestehenden Gebäuden – reagiert die Gemeinde mit einem ganzheitlichen Ansatz. Die Strategie soll sicherstellen, dass die öffentlichen Aufgaben auch langfristig mit qualitativ guten, wirtschaftlich tragbaren und ökologisch verantwortungsvollen Liegenschaften erfüllt werden können.

Zentrale Ziele

  • Bedarfsgerechtes Raum- und Infrastrukturangebot
  • Strategisch abgestimmte Investitionen
  • Sicherung von Reserveflächen
  • Energetische Sanierung und nachhaltige Bewirtschaftung
  • Nutzung und Werterhalt bestehender Infrastrukturen


Die Strategie ist auf einen Zeithorizont bis 2040 ausgelegt und wird regelmässig überprüft und angepasst.

Die in der Liegenschaftsstrategie aufgeführten Versicherungswerte zeigen, wie viel es kosten würde, ein Gebäude im Schadenfall wieder aufzubauen. Das bedeutet aber nicht, dass man beim Verkauf diesen Betrag erhalten würde!

Ein realistischer Verkaufswert hängt stets davon ab, ob es tatsächlich Interessenten gibt und wofür sich die Liegenschaft effektiv eignet. Somit ist es möglich, dass eine baulich wertvolle Liegenschaft mit hohem Versicherungswert aufgrund fehlender Nachfrage einen geringen oder sogar keinen entsprechenden Erlös am Markt erzielt.

Konkretes Beispiel: Eine Kapelle kann mit mehreren Hunderttausend Franken versichert sein, dennoch lässt sie sich so gut wie nicht verkaufen, denn es gibt kaum jemand, der eine Kapelle erwerben möchte.

Versicherungswert
 vs. 
Verkaufswert

Nachhaltigkeit im Fokus

Das Konzept orientiert sich am sogenannten Nachhaltigkeitsdreieck: Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft stehen im Gleichgewicht. Eine nachhaltige Liegenschaft soll flexibel auf Veränderungen reagieren können und langfristig ihren Wert behalten oder steigern.

  • Soziale Ziele umfassen etwa den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und die Stärkung der sozialen Infrastruktur
  • Ökologische Ziele setzen auf eine ressourcenschonende Nutzung, CO₂-Reduktion und Förderung erneuerbarer Energien
  • Ökonomische Ziele zielen auf eine werterhaltende Bewirtschaftung und Rendite im Finanzvermögen

Klare Struktur – differenzierte Strategien

Die Liegenschaftsstrategie gliedert sich in verschiedene Teilstrategien für Verwaltungsvermögen, Finanzvermögen, Baurechte sowie Grundstücke innerhalb und ausserhalb der Bauzone. Je nach Funktion und Lage einer Liegenschaft wird eine individuelle Objektstrategie entwickelt – von Erhalt über Optimierung bis hin zu Veräusserung oder Neubau.

Zudem setzt die Gemeinde bei Erwerb oder Verkauf von Grundstücken klare Kriterien: Strategische Bedeutung, Wirtschaftlichkeit und langfristige Entwicklungsziele stehen dabei im Vordergrund. Baurechte werden bevorzugt zu marktgerechten Bedingungen vergeben, können aber – etwa im genossenschaftlichen Wohnbau – auch vergünstigt vergeben werden.

Zahlen & Fakten

Der Gemeindebestand umfasst insgesamt 130 bebaute Grundstücke mit einem Versicherungswert von rund 187 Millionen Franken sowie 100 unbebaute Grundstücke.

Diese Flächen verteilen sich auf Bauzonen, Landwirtschaftsland und Wald – letzterer spielt auch eine Rolle im ökologischen Ausgleich.

Die Angaben innerhalb der Dokumente können aufgrund von stetigen Veränderungen abweichen. Sollten Sie aktuelle Informationen zu einer bestimmten Liegenschaft benötigen, wenden Sie sich bitte an die Gemeinde Zurzach, Abteilung Bau, Planung und Umwelt.

Umsetzung & Organisation

Verantwortlich für die Umsetzung ist der Gemeinderat Zurzach, unterstützt durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Externe Büros wie Metron Raumentwicklung AG und Kontextplan AG beraten bei Bedarf. Ein Umsetzungsplan mit finanzieller Abstimmung und regelmässiger Berichterstattung sichert die Kontrolle und Weiterentwicklung der Strategie.