Bild: Marco Breyer, vericon.ch
Bild: Marco Breyer, vericon.ch

Materialisierung

Die Kunst der richtigen Materialwahl

Die «Materialisierung» bezieht sich auf die Auswahl und Verwendung von Materialien für den Bau oder die Renovierung von Strassen, Gehwegen und anderen Elementen im öffentlichen Raum und kann auch Gebäude betreffen. Die Materialauswahl und -verarbeitung sind wichtige Aspekte der städtebaulichen Planung und Gestaltung, da sie das Erscheinungsbild, die Haltbarkeit und die Charakteristik des Ortskerns erheblich beeinflussen. Wichtige Schlüsselaspekte der Materialisierung für den Flecken Bad Zurzach sind:

Baumaterialien

Dies bezieht sich auf die Auswahl von grundlegenden, strukturschaffenden Materialien wie z.B. Ziegel, Holz, Stein, Beton oder Metall. Die Wahl des richtigen Materials kann die Architektur und den Stil eines Ortskerns definieren.

Oberflächenmaterialien

Dies betrifft die Materialien, die auf Gehwegen, Strassen und Plätzen verwendet werden, wie Pflastersteine, Asphalt, Beton oder Naturstein. Die Oberflächenmaterialien beeinflussen die Ästhetik, die Begehbarkeit und die Wartungsanforderungen.

Farben und Texturen

Die Auswahl von Farben und Texturen der Materialien trägt zur visuellen Attraktivität des Ortskerns bei. Sie können auch dazu beitragen, die Identität und den Charakter eines Ortes zu betonen.

Konsistenz und Harmonie

Eine konsistente Materialauswahl und -verarbeitung kann dazu beitragen, ein harmonisches Gesamtbild des Ortskerns zu schaffen. Dies kann die Wahrnehmung der Umgebung als zusammenhängend und einheitlich beeinflussen.

Historische und kulturelle Anpassung

Bei der Materialisierung ist es wichtig, die Geschichte und Kultur eines Ortskerns zu berücksichtigen. Die Verwendung von Materialien, die traditionell in der Region vorkommen oder historisch relevant sind, kann dazu beitragen, die lokale Identität zu bewahren.

Nachhaltigkeit

Im Einklang mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit sollten bei der Materialauswahl umweltfreundliche und ressourcenschonende Materialien bevorzugt werden.

Wartung und Langlebigkeit

Die Haltbarkeit der gewählten Materialien ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Gestaltung des Ortskerns über die Zeit hinweg ansprechend bleibt und kostengünstig instand gehalten werden kann.

Die Materialisierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtkonzeption für die Gestaltung von Ortskernen. Sie beeinflusst nicht nur die physische Erscheinung, sondern auch die funktionale Nutzung und das kulturelle Erbe eines Ortes. Daher ist es wichtig, bei der Planung und Umsetzung von Projekten im Ortskern die Materialauswahl sorgfältig zu bedenken und die Bedürfnisse und Wünsche der Gemeinschaft zu berücksichtigen.

Hochwertiger Belag

Als hochwertiger Belag ist Naturstein (Guber) in Form von Natursteinpflästerungen oder Natursteinplatten vorgesehen.

Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»

Abb. v.l.n.r.: Grosspflastersteine (Guber) ausgefugt, Natursteinplatten ausgefugt und Bogenpflästerung ausgefugt; hellerer Bereich behindertengerecht ausgebildet

Unversiegelte Flächen

In speziellen Bereichen sind nicht ausgefugte Pflästerung vorgesehen, zum Beispiel um Brunnen oder als Fläche für die Parkplätze.

Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»

Abb. v.l.n.r.: Pflästerung für Parkierung, Pflästerung mit offenen Fugen, Chaussierung mit Bäumen und Sitzgelegenheit

Bestehende Beläge privater Vorzonen

Bestehende Beläge mit speziellem Charakter können als Gebäudefuss belassen werden. Dies ist abhängig von der neuen Situation, dem Gefälle sowie technischen Belangen, dem Zustand des Unterbaus, der Erweiterbarkeit etc.

Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»
Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»

Abb. v.l.n.r.: Bestehender Vorbereich mit Betonplatten und Natursteinband, bestehender
Vorbereich mit Basaltpflästerung

Anschluss an Gebäude

Um den Belagseinbau entlang der Gebäude zu vereinfachen und ein einheitliches Bild zu schaffen, ist ein «Fassadenband» vorgesehen. Hier sind wiederum verschiedene Materialien möglich.

Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»

Abb. v.l.n.r.: Belagsband Naturstein, Belagsband Ortbeton, Bundstein einreihig

Fahrbahnmarkierung / Randabschlüsse

Der Fahrbahnrand wird in der 30er-Zone als Rinne oder Versatz ausgebildet. Dies dient einerseits der Entwässerung, andererseits als taktiles Leitelement für sehbehinderte Personen.

Rinne

Die Rinnen können wiederum unterschiedlich ausgebildet werden. Die Ausbildung mit Pflastersteinen hat gegenüber Rinnenelementen (Beton- oder Natursteinschale) den Vorteil, dass Kurven, Bögen und Übergänge ohne Mehraufwand problemlos nachgezeichnet werden.

Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»

Versatz

Die Strassenseite ohne Rinne wird als Versatz ausgebildet. Gemäss Vorgaben zum hindernisfreien Bauen beträgt der Anschlag bei einem vertikale Versatz 3 cm bei einer schrägen Lösung 4 cm.

Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»

Abb. v.l.n.r.: Versatz schräg: Wasserstein/Natursteinelement, Wasserstein/Bundstein 1 und 2-reihig, Schalenstein mit vertikalem Absatz/Anschlag

Fahrbahnmarkierung

In der Begegnungszone (20 km/h) sind keine taktilen Elemente entlang der Fahrbahn notwendig. Hier reicht eine einfache Markierung der Fahrbahn à Niveau aus.

Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»
Bild: metron-Studie «Strassenraumgestaltung «Flecken» Bad Zurzach»

Abb. v.l.n.r.: Wasserstein einreihig à Niveau, links: Schalenstein, rechts: Bundstein